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Eigeninteresse

1. Allgemein: Eigeninteresse wird oft mit Egoismus oder Opportunismus gleichgesetzt. Normativ dominiert in der Tradition der Ökonomik allerdings eher die Bedeutung des wohlverstandenen E.: "Die Lehre vom wohlverstandenen Interesse bewirkt keine restlose Selbstaufgabe, regt aber täglich zu kleinen Opfern an", deren Grund in ihrer (ggf. langfristigen) Nützlichkeit für einen selbst liegen (A. de Tocqueville). Mit B. Mandeville und vor allem A. Smith wird die Idee populär, daß die Verfolgung des Eigeninteresse bei geeigneten Rahmenbedingungen das allgemeine Wohlergehen fördern kann. - 2. In der ökonomischen Modellbildung ist mit der Annahme des Eigeninteresse in formaler Hinsicht nur die analytische Aussage formuliert, daß Menschen das, was sie tun, unter den gegebenen Umständen auch am ehesten wollen. Dies ist eine unverzichtbare Voraussetzung für die Aufstellung empirischer Hypothesen über die Präferenzen, die dem beobachtbaren menschlichen Verhalten zugrundeliegen, und damit für die Aufstellung von Hypothesen über vermutliche Reaktionen auf Situationsänderungen. Eigeninteresse bezieht sich damit auf das Verhalten, das auf situative Bedingungen (Anreize) reagiert. Dieses Verständnis von Eigeninteresse spielt u. a. in der Wirtschaftsethik eine Rolle, indem bei empfohlenen Maßnahmen auf Kompatibilität mit dem so verstandenen E., d. h. mit den Anreizen, zu achten ist.

 

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