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Verelendung

1. Begriff der Wirtschaftstheorie des Marxismus. Der Grundwiderspruch des Kapitalismus (historischer Materialismus) äußert sich u. a. in einer fortgesetzten Verelendung der Arbeiterklasse, durch die sich die Klassenauseinandersetzungen stetig verschärfen (Klassentheorie). - 2. Diese These wurde von Marx und Engels unter dem Eindruck der Verarmung der Arbeiterfamilien während der Industriellen Revolution folgendermaßen begründet: Der technische Fortschritt führe zum tendenziellen Fall der Profitrate. Um dem entgegenzuwirken, investierten die Unternehmer in größtmöglichem Umfang unter Einsatz der augenblicklich modernsten Technologie (Akkumulation). Dies bewirke einen Produktivitätsfortschritt bei der Herstellung der Güter, die zur Existenzsicherung der Arbeiter notwendig sind. Hierdurch könne der Arbeitslohn entsprechend gesenkt werden, um die Ausbeutung zu verstärken. Da der technische Fortschritt gleichzeitig Arbeitskräfte spare, bewirke dies ein stetiges Anwachsen der industriellen Reservearmee, was zu einem zusätzlichen Druck auf die Löhne führe. - 3. Bedeutung: Marx und Engels haben sich jedoch widersprüchlich dazu geäußert, ob es sich bei der Verelendung um eine absolute (permanentes Sinken des Lebensstandards) oder eine relative (langsameres Wachstum der Löhne als das der Gewinneinkommen) handele. In den westlichen Industriestaaten ließ sich weder eine absolute noch eine relative Verelendung im Zeitverlauf empirisch belegen.

 

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