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Moral

von lat. mos, pl. mores = Sitte, Sitten. Moral bezeichnet - im Unterschied zur Ethik als Theorie der Moral - die normativen Regeln, die das Handeln von Menschen faktisch bestimmen oder doch bestimmen sollen, wobei Menschen auf den Verstoß gegen diese Regeln mit Schuldgefühlen reagieren. Die mores umfaßten traditionell das ganze Spektrum von den Konventionen einerseits bis zu sanktionsbewehrten Rechtsregeln. Bei I. Kant erfolgt eine Verengung und Vertiefung des Begriffs Moral auf die Autonomie des Gewissens jedes einzelnen, das allerdings wegen des Anspruchs auf Allgemeingültigkeit seiner Maximen konzeptionell an die Gesellschaft, bei Kant an die Menschheit, gebunden bleibt. Seit G. W. F. Hegel wird daher zwischen M., "Moralität" im Sinne individueller Überzeugung, und "Sittlichkeit" i. S. v. durch Recht und Verfassung gestütztem, historisch-kulturell bedingtem Institutionensystem einer Gesellschaft unterschieden. - Es hat nie einen ernsthaften Zweifel an der überragenden Bedeutung von Moral für das friedliche, geordnete und gedeihliche Zusammenleben der Menschen gegeben: Moral spart Transaktionskosten, indem sie hilft, die Verläßlichkeit wechselseitiger Verhaltenserwartungen zu gewährleisten. Die wirtschaftsethische Frage ist, in welchem Ausmaß individuelle Moral dies unter Bedingungen des Wettbewerbs leisten kann (Wirtschaftsethik).

 

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