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Entscheidungsbaum

I. Entscheidungstheorie: Darstellung mehrstufiger Entscheidungen. Der Entscheidungsbaum wird aus einer Erweiterung des Zustandsbaums gewonnen, indem in den einzelnen Zeitpunkten neben den erwarteten Umweltzuständen zusätzlich die verfügbaren Aktionen einbezogen werden. - Darstellungsweise: Die rechteckigen Knoten, a, b kennzeichnen Entscheidungspunkte (zum Zeitpunkt t), von denen Kanten a1, a2 bzw. b1, b2 ausgehen, die mögliche Aktionen repräsentieren; diese zeigen auf weitere Knotenpunkte, die denkbaren Umweltzustände 1 bzw. 2, 3. Mögliche Umweltentwicklungen mit den Übergangswahrscheinlichkeiten Wij werden durch die folgenden Kanten abgebildet, die in neue Entscheidungsknoten münden. Eine Aktionskette (z. B. a1, b1 bildet eine Strategie, die zusammen mit einer Umweltentwicklung (z. B. Zustand 1, 2) ein bestimmtes Entscheidungsergebnis hervorruft. - Die Entscheidung zum Zeitpunkt t = 0 kann dadurch bestimmt werden, daß auf dem Wege der Rückwärtsrechnung die Erwartungswerte der Ergebnisse der Entscheidungsalternativen errechnet und auf jeder Stufe die weniger vorteilhafen Alternativen deminiert werden (Roll-back-Verfahren). - Vorteil: Vollständige Abbildung der Entscheidungssituation. Nachteil: Mangelnde Übersichtlichkeit, was die Anwendbarkeit der Entscheidungsbaumanalyse für die Mehrzahl realer Problemstellungen verhindert. - Reduktionen der Risiken, die dadurch entstehen, daß eine weniger wahrscheinlich angenommene Umweltsituation eintritt, möglich durch: (1) laufende Anpassung der Pläne (rollende Planung, Blockplanung) oder (2) wichtige Entscheidungen weitgehend flexibel halten (flexible Planung); evtl. Aufstellung von Eventualplänen.
II. Arbeits- und Organisationspsychologie: Auf Vroom & Yetton zurückgehendes Verfahren, wonach der Grad der Partizipation der Geführten am Entscheidungsprozeß des Führenden im Sinn der Situationstheorien der Führung u. a. abhängig zu machen ist vom Grad der Aufgabenkomplexität, Informationsstand des Führenden, Akzeptanzbedarf der Entscheidung bei den Geführten, Zielhomogenität von Führendem und Geführten und Grad von Konflikten innerhalb der Arbeitsgruppe. - Beurteilung: Das Modell ist empirisch tendenziell bestätigt und spezifiziert zugleich Bedingungen für das Eintreten von Synergie.

 

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