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Mehrprodukt-Unternehmung

Eine M.-U. stellt - grundsätzlich - mehrere Produkte her (Theorie der Mehrproduktunternehmung). Die Abbildung stellt die unterschiedlichen Produktionsbeziehungen in einer M.-U. dar. Preisbildung: Im Falle der Parallelproduktion laufen die Produktionsprozesse technisch getrennt voneinander ab, so daß sich im Hinblick auf die Preisbildung Konsequenzen nur für die Preisuntergrenzen ergeben (wegen der Gemeinkosten). Bei der Alternativproduktion konkurrieren die Produkte um gemeinsame Produktionskapazitäten, und zwar entweder im Sinne des "Entweder-Oder" (strikte A.) oder der Aufteilung (simultane A.). Beides hat Konsequenzen für die Preisbildung, da das hergestellte Produkt mindestens den Gewinn erwirtschaften muß, der bei der Produktion der nicht gewählten Produkte entstünde, d. h., es müssen die Opportunitätskosten berücksichtigt werden (Transformationskurve). Bei der Kuppelproduktion (K.) fallen die Produkte zwangsläufig zusammen an, wobei das Mischungsverhältnis fest (fixe K.) oder in Grenzen gestaltbar sein kann (flexible K.). In beiden Fällen kann sich die K. nur auf einen Teil des Produktionsprozesses beziehen (partielle K.). Da bei der K. das Produktions- nicht mit dem Absatzverhältnis der Güter übereinstimmen muß, kann eine Teilvernichtung der Produktion aus Gründen der Gewinnsteigerung angezeigt sein. Hauptproblem der Preisbildung ist bei der K., daß die Kosten auf die einzelnen Produkte nicht zugerechnet werden können. Deshalb spielen hier die Marktpreise, letztlich die Nachfrage, eine besondere Rolle für die Preisbildung. - Grund für die gemeinsame Produktion ist das Auftreten von economies of scale oder Verbundvorteilen (economies of scope) technischer und/oder organisatorischer Art (Synergieeffekte). Formal wird dies auch durch die Subadditivität der Kostenfunktionen ausgedrückt: Bei gemeinsamer Produktion in einer Unternehmung sind die Produktionskosten niedriger als die Summe der Kosten bei getrennter Produktion in zwei oder mehreren Unternehmungen (Subadditivität).

 

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