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Produktionsfaktor

I. Volkswirtschaftslehre: Bezeichnung der zur Produktion verwendeten Güter materieller und immaterieller Art, deren Einsatz für das Hervorbringen anderer wirtschaftlicher Güter aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen notwendig ist; in der Volkswirtschaftslehre ohne Vorleistungen. - 1. Klassik: Arbeit, Boden und Kapital, denen die Einkommensarten Lohn, Bodenrente und Profit entsprechen. Say fügte als weiteren Faktor die unternehmerische Tätigkeit hinzu. - 2. Sozialistische Theorie: Alleiniger Produktionsfaktor sei Arbeit. - 3. Böhm-Bawerk und die sich an ihn anschließende Schule kannten zwei originäre Produktionsfaktor (Arbeit und Boden) und den derivativen Produktionsfaktor Kapital. - 4. Moderne Theorie: a) Die Dreiteilung und Koordination der Produktionsfaktor ist gegeben im naturalwirtschaftlichen Bereich, d. h. zur Produktion sind Arbeit, Boden und dem Kapital ein Ertragsanteil zuzurechnen. - b) Im sozialwirtschaftlichen Bereich ist allein der Arbeiter notwendig, weil die Arbeit nicht vom Arbeiter getrennt werden kann. Daß der naturalwirtschaftliche Ertragsanteil des Bodens wie der des Kapitals dem Boden- bzw. Kapitalbesitzer zufallen muß, ist dagegen nicht notwendig, da zwischen Boden und Bodenbesitzer (Kapital und Kapitalbesitzer) nicht der gleiche Zusammenhang wie zwischen Arbeit und Arbeiter besteht. Sozialwirtschaftlich ist deshalb die ("sozialistische") Lehre von dem einen Produktionsfaktor, der Arbeit, richtig: Boden und Kapital sind Produktionsmittel (Preiser). - 5. In einigen Ansätzen wird heute der Produktionsfaktor Boden durch den Produktionsfaktor "Umwelt" ersetzt. Dies wird damit begründet, daß Umweltleistungen in modernen Industriegesellschaften für die Produktion bedeutsamer seien als Boden. - Vgl. auch Produktionsfunktion, Produktionstheorie.
II. Betriebsschaftslehre: Nach Gutenberg im wesentlichen alle Elementarfaktoren sowie der dispositive Faktor, also objektbezogene menschliche Arbeit, Betriebsmittel und Werkstoffe, sowie Betriebs- und Geschäftsleitung. Planung und Organisation sind daneben derivative (abgeleitete) Faktoren. - Nach Gutenberg werden unterschieden: Potentialfaktoren und Verbrauchsfaktoren (zum Zwecke der Theorie der Verbrauchsfunktionen); nach Heinen werden unterschieden: Potentialfaktoren und Repetierfaktoren.

 

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