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Psychologie

I. Begriff: Psychologie ist gebräuchliche Bezeichnung seit Chr. Wolff (1679-1754). - Frühere Bedeutung: Lehre von der Seele. - Heutige Bedeutung: Name für Wissenschaft von Tatbeständen und Gesetzen seelischen Lebens, d. h. von den bewußten und unbewußten Vorgängen und Zuständen, ihren Ursachen und Wirkungen. - Richtungen: a) Empirische P.: Selbständige Erfahrungswissenschaft mit eigenen Fragestellungen und Methoden; Psychologie hat Beschreibung und Erklärung des Seelenlebens zur Aufgabe. - b) Spekulative oder metaphysische P.: Diese Richtung nimmt Bezug auf Fragen, die die Erfahrung übersteigen, z. B. Leib-Seele-Problem.
II. Teilgebiete: 1. Theoretische P.: a) Allgemeine oder Normal-P.: Untersuchung des Seelenlebens des normalen erwachsenen Kulturmenschen; b) Pathopsychologie: Psychologie des gestörten, abnormen Seelenlebens; c) genetische oder Entwicklungs-P.: Erforschung der seelischen Entwicklung des Menschen, einmal als Kinder- und Jugend-P., zum anderen als Völker-P.; d) Charakterologie; e) Sozialpsychologie; f) Kultur-P.: Untersuchung der Vorgänge des kulturellen Schaffens und Verknüpfung der Kulturerzeugnisse mit seelischem Leben des Kulturmenschen, also Psychologie der Sprache, Kunst, Religion, Moral etc.; g) Tier-Psychologie - 2. Praktische oder angewandte P.: a) Arbeits- und Organisationspsychologie, früher üblicher Begriff Betriebspsychologie; b) Markt- und Konsumpsychologie; c) pädagogische Psychologie (Psychologie im Dienst der Erziehung); d) medizinische P., Sonderzweig: Psychotherapie (Psychologie im Dienst der Heilung, insbes. der Psychoneurosen); e) gerichtliche Psychologie (Psychologie im Dienst der gerichtlichen Praxis).
III. Methoden: Planmäßige, systematische Beobachtung und Experiment: 1. Beobachtung kann sein Selbstbeobachtung (unmittelbare Beobachtung des eigenen Seelenlebens, introspektive Methode oder "Fremdbeobachtung" (Beobachtung an Mitmenschen, Tieren oder Kulturobjekten). - 2. Experimentelle Feststellungen über das Seelenleben der Mitmenschen oder Tiere können sich stützen auf a) Ausdrucksbeobachtung, b) Verhaltensbeobachtung, c) Leistungsbeurteilung, d) Erlebnismitteilung, e) physiologische Beobachtung (Atmung, Blutdruck, gehirnelektrische Ströme etc.). - 3. Zur Verarbeitung der Beobachtungswerte dienen Methoden der Statistik (Psychostatistik).

 

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