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Brentano

Lujo (Ludwig Joseph), 1844-1931, Nationalökonom und Sozialpolitiker. Brentano entstammte einer süddeutschen Familie italienischer Herkunft, die im deutschen Geistesleben eine bedeutende Rolle spielte: Der Philosoph Franz Brentano war sein Bruder, der Dichter Clemens Brentano sein Onkel und die Schriftstellerin Bettina von Arnim seine Tante. Er gehörte mit Schmoller und Wagner zu den führenden Sozialpolitikern der damaligen Zeit. An der Gründung des Vereins für Socialpolitik 1872 war er maßgeblich beteiligt, verließ ihn aber 1929, weil dieser nach seiner Meinung eine reaktionäre Politik verfolge. Brentano trat für die Gewerkschaften ein und förderte tatkräftig ihre wissenschaftliche Untersuchung. Auf Grund des von ihm mit aufgestelltem Brassey-Brentanoschen Gesetzes, wonach die Leistungsfähigkeit des Arbeiters bei höheren Löhnen und kürzerer Arbeitszeit steigt, setzte sich Brentano für Lohnerhöhungen und Arbeitszeitverkürzungen ein. In einer zunehmend protektionistischen Welt verteidigte Brentano mit Überzeugung und Scharfsinn die Freihandelslehre. Beachtenswert sind auch seine Arbeiten über das landwirtschaftliche Erbrecht. - Seine Hauptwerke sind: "Die Arbeitergilden der Gegenwart", 2 Bde. (1871/72); "Die deutschen Getreidezölle" (1910); "Eine Geschichte der wirtschaftlichen Entwicklung Englands", 3 Bde. (1927-29). Brentano verfaßte ein Jahr vor seinem Tod seine Memoiren: "Mein Leben im Kampf um die soziale Entwicklung Deutschlands" (1931).

 

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