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Funktionalorganisation

funktionale Organisationsstruktur, Funktionsorganisation, Funktionsgliederung, Verrichtungsorganisation. 1. Begriff: Organisationsmodell (Organisationsstruktur), bei dem die Kompetenz aufgrund handlungsorientierter Segmentierung nach Funktionen (wie Beschaffung, Produktion, Absatz und Verwaltung) gegliedert wird. Bei reiner Funktionalorganisation entstehen somit auf der zweiten Hierarchieebene organisatorische Teilbereiche, in denen jeweils die Kompetenz für eine Funktion umfassend, d. h. bzgl. sämtlicher Produkte der Unternehmung, zusammengefaßt ist (vgl. Abbildung ). - 2. Beurteilung der organisatorischen Effizienz: a) Ressourcennutzung: In der Tendenz bessere Ressourcennutzung im Vergleich zur Spartenorganisation und insbes. zur Regionalorganisation durch höhere Auslastung und Vorteile der Spezialisierung und Größendegression. - b) Interdependenzprofil (Profil der für die Ausrichtung der Teilhandlungen auf die übergeordneten Unternehmungsziele relevanten Interdependenzen): Durch die zwangsläufige Existenz von gegenseitigen Abhängigkeiten der organisatorischen Teilbereiche aufgrund ihrer innerbetrieblichen Leistungsverflechtungen charakterisiert. Marktinterdependenzen können demgegenüber nur (ausnahmsweise) zwischen Beschaffungs- und Absatzbereich (Lieferant = Kunde) auftreten, während die allein die Beschaffungs- bzw. Absatzseite betreffenden Marktverbundenheiten in einem (Beschaffungs- bzw. Absatz-)Bereich berücksichtigt werden. In der Funktionalorganisation resultieren somit die Koordinationsanforderungen zur Hauptsache aus den internen Interdependenzen. - c) Fähigkeit zur rechtzeitigen Reaktion auf Umweltveränderungen (Dispositionsfähigkeit): Während die Koordinationsanforderungen bei geringem Diversifikationsgrad und stabiler Umwelt der Unternehmung die Dispositionsfähigkeit nicht notwendigerweise beeinträchtigen, stellen sie mit steigender Heterogenität des Produktprogramms und wachsender Umweltdynamik eine rechtzeitige, die spezifischen Belange der einzelnen Produkte und Märkte ausreichend berücksichtigende Reaktion auf Änderung und Umwelt zunehmend in Frage. Eine Modifizierung der Funktionalorganisation in Richtung einer mehrdimensionalen Organisationsstruktur oder der Übergang zu einer reinen Sparten- oder Regionalorganisation kann somit geboten sein.

 

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