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Stabilitätspolitik in offenen Volkswirtschaften

Die Instrumente der makroökonomischen Stabilitätspolitik sind die Geld- und Fiskalpolitik. Beide können sowohl diskretionär als auch regelgebunden eingesetzt werden. a) Diskretionäre Stabilitätspolitik zielt in der Regel auf den antizyklischen Einsatz von Geld- und Fiskalpolitik als Instrument der Beschäftigungs- und Einkommenspolitik ab, sie sollte also in Situationen der Rezession expansiv und im Boom kontraktiv eingesetzt werden. Im Unterschied zur diskretionären Stabilitätspolitik in geschlossenen Volkswirtschaften gilt es in offenen Ökonomien, die Konsequenzen alternativer Wechselkurssysteme für die Effektivität der Geld- und Fiskalpolitik zu analysieren. Diese Analyse kann z. B. mit Hilfe des Mundell-Fleming-Modells durchgeführt werden. Viele der Probleme der diskretionären Stabilitätspolitik in der geschlossenen Volkswirtschaft treten hingegen auch in der offenen Volkswirtschaft auf (Lag-Problematik, Politik-Ineffektivitätshypothese, Ricardianische Äquivalenz, Zeitinkonsitenzproblem und Reputationsgleichgewichte). - b) Regelgebundene Stabilitätspolitik setzt an den Problemen diskretionärer Stabilitätspolitik an und versucht über die Festlegung einer langfristigen Strategie bzgl. des Einsatzes der Instrumente der Stabilitätspolitik die Erwartungen der privaten Wirtschaftssubjekte zu stabilisieren und dem politischem Drängen nach expansiver Politik zu widerstehen. Beispiele für eine regelgebundene Stabilitätspolitik sind die Regel der nominellen BSP-Stabilisierung, die Outputstabilisierung, die Zinsstabilisierung oder auch die Wechselkursstabilisierung. Eine perfekte Zins- und Wechselkursstabilisierung gelingt in einem System fixer Wechselkurse für eine kleine offene Ökonomie bei perfekter Kapitalmobilität, indem die Zentralbanken den festen Wechselkurs glaubhaft verteidigen. In einem Zielzonen-System konzentriert sich die regelgebundene Stabilitätspolitik auf eine Verteidigung des existierenden Wechselkursbandes. Hierbei zeigt sich, daß eine Politik der simultanen Zins- und Wechselkursstabilisierung durch die Existenz von Wechselkursänderungserwartungen erschwert bzw. unmöglich gemacht wird.

 

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