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Arbeitsplatzwettbewerbsmodell

1. Begriff: Eine nicht-institutionalistische Variante innerhalb der Segmentationstheorien stellt das neoklassisch orientierte Modell des Arbeitsplatzwettbewerbs dar. Dieses betont u. a. informelle Regeln der Kooperation und Selektion und konzipiert den Arbeitsmarkt primär als Ausbildungsmarkt (vgl. auch Bildungsökonomie VII 2.). Die jeweiligen Arbeitsplatzbewerber werden entsprechend ihrer relativen Position in bezug auf die für das Unternehmen zu erwartenden Ausbildungskosten in eine Arbeitskräfteschlange eingeordnet. Originärer Träger der Produktivität ist der Arbeitsplatz; die Produktivität und Entlohnung des Beschäftigten ist eine Funktion des Innehabens eines bestimmten Arbeitsplatzes. Die Bewerber um die Arbeitsplätze konkurrieren nach Ausbildungskosten, die ihre Anpassung an die Arbeitsplatzbedingungen voraussichtlich erfordern werden. Aus der Warteschlange werden die Bewerber bevorzugt eingestellt, die aufgrund ihrer Hintergrundmerkmale jeweils geringere Ausbildungskosten für das Unternehmen erwarten lassen. - 2. Folge: An die Stelle des Lohnwettbewerbs unter den Arbeitsanbietern tritt somit die Kostenkonkurrenz zwischen den Arbeitsplatzbewerbern. Die Abschaffung des direkten Lohnwettbewerbs und die Einschränkung der Stellenkonkurrenz zwischen bereits Beschäftigten und neu Auszubildenden sichern die Weitergabe des (betriebs-) spezifischen Wissens. Die Regelung nach dem Senioritätsprinzip (vgl. auch Senioritätsentlohnung), welche das Entlassungsrisiko primär auf die neu Eingestellten beschränkt und die Gefahr der Lohnunterbietung durch diese minimiert, führt zur Bildung fest strukturierter, interner Arbeitsmärkte mit einer stabilen Lohnstruktur (Arbeitsmarkttheorien IV).

 

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