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Law

John, 1671-1729, schottischer Geschäftsmann, der in jungen Jahren durch Spekulationsgeschäfte in Holland und Italien ein großes Vermögen gewann. Sein Ansehen als Ökonom beruhte auf einer einzigen Abhandlung, die unter dem Titel "Money and Trade Considered: With a Proposal for Supplying the Nation with Money" (1705) erschien. In dieser Schrift schlug er vor, Banknoten einer zentralen Notenbank zum gesetzlichen Zahlungsmittel zu machen. Diese Banknoten sollten nicht ein mit Einlösegarantie versehenes Substitut für Münzen sein - in Übereinstimmung mit dem metallistischen Geldverständnis bis dahin üblich -, sondern als eigenständiges und gleichberechtigtes Zahlungsmittel fungieren. Von 1716 bis 1720 hatte Law in Frankreich Gelegenheit, seine Ideen in die Tat umzusetzen. Der König erteilte ihm die Genehmigung zur Gründung einer privaten Notenbank. Auf dem Höhepunkt seiner Macht lagen der gesamte französische Überseehandel - vor allem die neu gegründete Mississippigesellschaft - und die Staatsfinanzen in seiner Hand. Die von ihm ausgegebenen Banknoten wurden 1720 zum Objekt einer wilden Spekulation - mit Preissteigerungen von mehreren hundert Prozent in wenigen Monaten -, die in Panik und Bankzusammenbrüchen endete. Law mußte fliehen, sein Vermögen wurde beschlagnahmt. Völlig verarmt starb er in Venedig. Die Beurteilung von Law ist widersprüchlich. Keynes z. B. hält Law für einen Vorläufer der modernen Lehre von den produktiven Wirkungen des Kredits, andere sehen in ihm einen Abenteurer und Betrüger. Der grundlegende Irrtum von Law war die Vermengung von Geld und Kredit, die bis in die Gegenwart hinein ein Problem der Geldtheorie und Geldpolitik geblieben ist.

 

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