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Preisbildungsmodelle

Preisbildungsmodelle versuchen unter Rückgriff auf die in der Preistheorie herausgestellten Einflußfaktoren die Preisbildung für typische Marktkonstellationen zu erfassen. Sie lassen sich klassifizieren nach den Annahmen, die man hinsichtlich des Informationsstandes der beteiligten Wirtschaftssubjekte trifft. - 1. Deterministische P.: Setzt man vollständige Information sowie Nutzenmaximierung der Haushalte und Gewinnmaximierung der Unternehmen voraus, so gelangt man zu deterministischen Preisbildungsmodelle Sie bauen auf Modellvorstellungen auf, die sich auf das Verhalten der einzelnen Unternehmung (Mikroökonomische Theorie der Unternehmung) oder des Haushalts (Haushaltstheorie) beziehen, betrachten jedoch prinzipiell das Zusammenspiel dieser Einheiten auf dem einzelnen Produkt- oder Faktormarkt oder die Vorgänge zwischen verschiedenen Marktstufen (abgeleitete Nachfrage) oder über alle Märkte hinweg (Totalanalyse). Bezüglich des Einzelmarktes lassen sich hier die klassischen Preisbildungsformen Monopol, Oligopol, Polypol, Monopson, bilaterales Monopol etc. nennen, die dann im Rahmen der Grenzproduktivitätstheorie über zwei Marktstufen hinweg auch in kombinierter Form auftreten (polypolistische Preisbildung, oligopolistische Preisbildung, monopolistische Preisbildung). - Unterscheidungsmerkmale: Diese, an Marktformen und Verhaltensweisen anknüpfenden Preisbildungsmodelle lassen sich wiederum danach klassifizieren, ob man einen homogenen oder heterogenen Markt zugrunde legt. Ein zusätzliches Unterscheidungsmerkmal dieser Modelle ergibt sich daraus, daß man unterschiedliche Größen als Aktions- bzw. Erwartungsparameter fixieren kann. Schließlich resultieren unterschiedliche P., je nachdem ob nur der aktuelle oder auch der potentielle Wettbewerb einbezogen wird (Monopol). - 2. Stochastische P.: Besitzen die Akteure lediglich die Kenntnis statistischer Verteilungen bzgl. der relevanten Variablen und setzt man Maximierungsstreben voraus, so erhält man stochastische Preisbildungsmodelle Berücksichtigt man in diesem Zusammenhang explizit Informationskosten, ergibt sich die Möglichkeit, daß es selbst auf ansonsten homogenen Märkten nicht zu einem einheitlichen Preis kommen muß (Suchmodelle; Mehrpreise-Modelle). - 3. Auf Routinen fußende Modelle: Besitzen die Akteure auf beiden Marktseiten nicht einmal statistische Informationen, handeln sie in echter Ungewißheit (Unsicherheit), so daß Maximierungsstrategien ihren Sinn verlieren. Die Preisbildung ergibt sich in solchen Fällen eher aus Routinen bzw. Daumenregeln, die auf Erfahrungen der Vergangenheit (Extrapolationsprinzip) basieren und im Licht des jeweils Erreichten angepaßt werden, indem sog. Anspruchsniveaus (Satisficing) nach oben oder unten korrigiert werden. - 4. Je nach dem Grad der Komplexität werden Preisbildungsmodelle in mathematisch geschlossener Form oder als Simulation dargestellt.

 

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