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Swap

Devisenswap.
I. Begriff: 1. Swap im traditonellen Sinne: Gleichzeitige Durchführung eines Kassa- und eines Termingeschäfts (Kassageschäft, Termingeschäft) am Devisenmarkt zum "Preis" des Swapsatzes (vgl. auch Arbitrage). - 2. Swap als Finanzinnovation: Gegenseitige Nutzung von komparativen Kostenvorteilen durch zwei Vertragspartner. - 3. Liquiditätsswap: Ist im Falle von Liquiditätsvorteilen möglich.
II. Formen: 1. Währungsswap: Swap zwischen zwei Partnern (A, I) mit unterschiedlichem Zugang zu Devisenmärkten im Rahmen eines Währungstauschs. I (A) benötigt einen Betrag in Dollar (DM). I (A) kann den Betrag im $-Ausland zu 11% (10%) oder im DM-Inland zu 8% (8,5%) aufnehmen. I (A) nimmt im Inland (Ausland) auf, verpflichtet sich gegenüber A (I) zur Zahlung der 10% (8%) sowie der Tilgung und hat eine Zinsersparnis von 1% (0,5%), sofern er keinen Abschlag an A zahlt. Der aufgenommene Betrag, die Zinszahlungen und die spätere Tilgung werden alle zum heutigen Devisen-Kassakurs getauscht. - Problem: Ausfallrisiko bzgl. Zinszahlungen und noch nicht getilgtem Betrag. - 2. Zinsswap: Swap zwischen zwei Partnern (A, B) mit unterschiedlichem Bonitätsstanding (d. h. die Zinsdifferenz Festzins A zu B ist ungleich der Zinsdifferenz Variabelzins A zu B; vgl. auch Rating) auf unterschiedlichen Märkten. Beide haben fristengleichen Refinanzierungsbedarf; A (B) wünscht dabei feste (variable) Zinsen über die Gesamtlaufzeit. A (B) kann Mittel aufnehmen am Euro-Markt zum Zinssatz iAE von 10% (iBE ist 12%) und als Festzinsanleihe zu iAF von 10,5% (iBF ist 11%). A (B) nimmt auf zu iAE (iBF) und übernimmt von B (A) die Zinszahlungen gem. iBF (iAE). B mit dem relativ schlechteren Bonitätsstanding zahlt an A einen verhandelten Aufschlag von z. B. 1%. Damit erhält A (B) die Mittel bei festem (variablem) Zinssatz von 11-1% (10+1%); die Zinsersparnis beträgt 0,5% (1%). - Problem: Informationskosten steigen durch sinkende Transparenz u. a. über die Schuldenbeziehung, Gläubigerbeziehungen, nicht-bilanzierte Risiken eines Unternehmens. - 3. Kombination aus Währungs- und Zinsswap (cross currency interest rate swap). - 4. Banken treten verstärkt als Intermediäre auf, d. h., sie schließen mit jedem Swap-Partner getrennte Verträge ab (fungieren jeweils als Vertragspartner); für die übernommenen Risiken (Ausfall eines Partners etc.) erhält die Swap-Bank eine Provision.
III. Swap als geldpolitisches Instrument: Die Deutsche Bundesbank betreibt Swap aus liquiditätspolitischen Gründen im Rahmen der Feinsteuerung. Will sie den inländischen Geldmarkt entlasten, kauft sie US-$ an, umgekehrt wirkt sie vorübergehend kontraktiv auf Bankenliquidität (Liquidität) und Geldmarkt, wenn sie Devisen per Kasse abgibt und per Termin zurückkauft. - Vgl. auch Swappolitik.

 

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