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umweltökonomische Berichterstattung

1. Begriff und Zielsetzung. a) Begriff: Systeme einer u. B. haben die Aufgabe, ein quantitatives Rahmenwerk für die Abbildung der Wechselbeziehungen zwischen wirtschaftlichen Vorgängen und dem Zustand bzw. den Veränderungen der Umwelt bereitzustellen. Während eine ökologisch ausgerichtete Betrachtungsweise naturbezogene Entwicklungen in den Mittelpunkt stellt, gehen ökonomisch zentrierte Systeme von wirtschaftlichen Prozessen oder Ergebnissen aus, innerhalb deren die Natur nur als Produktionsfaktor und Konsumelement gesehen wird, Kosten-Nutzen-Kalküle daher auch eine wichtigere Rolle spielen (Umwelt- und Ressourcenökonomik). Diese Sichtweise hat zur Folge, daß ökonomische Denk- und Analysemodelle für den Aufbau und die Benutzung einer u. B. in vielfältiger Weise herangezogen werden (Umweltpolitik). - b) Zielsetzung: Ein zentrales Anliegen in dieser Hinsicht zielte in den vergangenen Jahren auf die Entwicklung sogenannter Satellitensysteme ab (Umweltsatellitensystem), die eine Ergänzung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) durch zusätzliche Angaben, im vorliegenden Fall mit ökonomisch-ökologischem Bezug, ermöglichen. Unter unveränderter Beibehaltung der methodischen Grundlagen der VGR soll hierdurch ein Beitrag zu einer Schnittstellen-Analyse im Hinblick auf Ökonomie und Umwelt geleistet werden. Eine Anzahl anderer Ansätze zur u. B. ist ebenfalls in den letzten Jahren entstanden. Unter dem Leitmotiv eines sustainable development werden die Analysebausteine zugleich so gewählt und ausgeformt, daß sich Rückschlüsse auf die Gefährdung dieses Ziels ziehen und weitere Analysen zur Vermeidung unzuträglicher Entwicklungen durchführen lassen. - 2. Grundlegende Analyseelemente: Der analytische Gesamtbereich einer u. B. läßt sich anhand einer Anzahl von Berichtsmodulen verdeutlichen, die in der Vergangenheit unterschiedlich akzentuiert wurden und deren empirische Ausfüllung verschiedenartigen Schwierigkeiten begegnet. - a) Berichtsmodul 1: In dem System der VGR und den zugeordneten erweiterten Input-Output-Tabellen (Input-Output-Rechnung) lassen sich zunächst Höhe und Struktur der Ausgaben für den Umweltschutz, die Wertminderung des Umweltkapitalstocks sowie die Auswirkungen umweltrelevanter Maßnahmen auf Produktionswert und Faktoreinkommen feststellen. - b) Berichtsmodul 2: Diese Größenordnungen müssen in einem zweiten Modul auf physische Einheiten zurückgeführt werden, um den Geldschleier einer nur monetären Umweltberichterstattung zu lüften. - c) Berichtsmodul 3: Im Rahmen von Input-Output-Rechnungen lassen sich die Lieferungen der Natur an das ökonomische System als Material-, Energie- und Informationsströme abbilden. Die spezifische Verwendung jeden umweltrelevanten Inputs wird hier verzeichnet. - d) Berichtsmodul 4: Die Darstellung der aus der Produktion entstehenden Emissionen vermag aufzuklären, welche Gruppen von Emittenten zu der jeweiligen Emission beitragen und welche Emissionsschwerpunkte festzustellen sind (Emittentenstruktur). Hier sind sowohl betriebliche Umweltschutzaktivitäten (end-of-pipe-Technik und integrierter Umweltschutz) zu verzeichnen, als auch Maßnahmen, die in den Umweltmedien selbst Diffusions-, Assimilations- und Transformationsprozesse unterstützen. - e) Berichtsmodul 5: Eine Beschreibung der Immissionen unter Berücksichtigung dieser höchst differenzierten Prozesse ist für den Ökonomen nur in Ansätzen möglich. Diese Vorgänge sowie die Ergebnisse in den Medien und Biota sind der Analyse umweltbezogener naturwissenschaftlicher Disziplinen zu überantworten. - f) Berichtsmodul 6: Was als Veränderungen in den einzelnen Umweltbereichen aus diesen Vorgängen resultiert, ist zunächst wertfrei zu erfassen. Inwiefern und in welchem Ausmaß tatsächliche Belastungen (Ökoschäden) entstehen, muß sich an Wertungen orientieren, die die Nutzenentgänge bei den betroffenen Menschen sowie Disfunktionen im natürlichen System zu bestimmen erlauben. - g) Berichtsmodul 7: Zur Ermittlung der ökonomischen Bedeutung von Umweltbelastungen sind Schadensrechnungen erforderlich, für die Bewertungsverfahren auszuwählen bzw. zu entwickeln sind (Schadensbewertung). Als Bewertungsmaßstäbe stehen folgende Ansätze zur Verfügung: (1) Schadenskostenansatz: Hier wird versucht, die Summe aus den tatsächlich realisierten defensiven und kompensatorischen Aufwendungen sowie der Restschädigung in monetären Einheiten zu ermitteln. (2) Vermeidungskostenansatz: Ausgangspunkt ist dabei die externe Definition von Umweltbeständen, deren Menge oder/und Qualität nicht unterschritten werden soll (Standardsetzung). Als monetäres Bewertungsmaß lassen sich hier die Vermeidungskosten errechnen, die nötig sind bzw. gewesen wären, um die Unterschreitung des Standards zu vermeiden. Je schwieriger sich die Wertfindung bei dem Schadenskostenansatz gestaltet (Kostenabgrenzung, Meßbarkeit, Voraussehbarkeit), desto eher wird für Bewertungsanalysen im Umweltbereich der Vermeidungskostenansatz auf der Basis einer Standardsetzung vorzuziehen sein. - 3. Wichtige nationalstaatliche Ansätze außerhalb der Bundesrep. D.: a) Norwegen: (1) Zielsetzung des Ansatzes: Norwegen begann bereits in den 70er Jahren, das gesamtwirtschaftliche Berichts- und Planungsinstrumentarium um umweltbezogene Daten zu erweitern und ein System of Resource Accounts (SRA) aufzubauen. Im Vordergrund stand eine Ressourcenbestands- und -verwendungsrechnung innerhalb eines integrierten Berichtssystems, in dem auch externe Effekte der Produktion, wie Emissionen und Umweltwirkungen, Berücksichtigung finden sollten. Wichtig war für den Aufbau des SRA, daß es das traditionelle System der gesamtwirtschaftlichen Rechnungslegung unverändert beläßt. (2) Darstellung des Ansatzes: Die Rechnungen stellen zentral auf die physischen und monetären Ströme bei der Nutzung von Rohstoffen im ökonomischen Prozeß ab. Auf Abbau und Verarbeitung erfolgt entweder Konsum (z. B. Nahrungsmittel), Investition (z. B. Verwendung in der Investitionsgüterindustrie), Lagerbildung, Export oder Lieferung als Vorleistung an andere Sektoren. Eine erfolgreiche Anwendung des Systems bestand bereits zeitig in der Erstellung von Energiekonten. Grundsätzlich kann dabei über Emissions-Prognose-Modelle eine Aussage über die zu erwartende Luftverschmutzung auf der Basis des gewählten Input-Mix getroffen werden. - b) Frankreich: (1) Zielsetzung des Ansatzes: Auf breiter Basis wurde seit Ende der 70er Jahre in dem französischen System der Comptes du Patrimoine Naturel (CPN, Konten des Naturvermögens) ein Rechenwerk anvisiert, das die Interaktionen zwischen natürlichen Ressourcen und menschlicher Aktivität zunächst in physischen Größen systematisieren und erfassen sollte. Dafür wurden mehrere Kontenfamilien entwickelt, um die Umwelt und ihre Nutzung jeweils aus einem spezifischen Blickwinkel abzubilden, so etwa als Gesamtheit von Naturelementen, von Ökosystemen, von menschlichen Umweltnutzungen und von Aktivitäten in abgegrenzten Räumen. Obwohl die Erfassung in physischen Einheiten im Vordergrund steht, wird in Akteurkonten, die sich auf die menschlichen Umweltnutzungen beziehen, der Übergang zur ökonomischen Berichterstattung gesehen. (2) Darstellung des Ansatzes: Im Rahmen der Bemühungen um eine statistische Erfassung wichtiger gesellschaftlicher Bereiche in sog. Satellitensystemen zur VGR sind neben der Bundesrep. D. auch in Frankreich Comptes Satellites de l'Environnement (CSE, Umweltsatellitensystem) entwickelt worden. Zentrales Anliegen ist dabei die umfassende Darstellung des Aufwands, den die Gesellschaft den hier relevanten Bereichen widmet, in denen neben den Marktbeziehungen auch Nicht-Marktbeziehungen von großer Bedeutung sind. Damit stehen monetäre, nach Aktivitäten innerhalb der VGR gegliederte Ausgaben- und Finanzierungsströme im Vordergrund. Abseits der Umweltschutzleistungen stehende Aggregate wie Schäden und nicht-monetäre Wirkungsgrößen sind nicht integriert. Auch die gesamtwirtschaftliche Wirkungsanalyse tritt in den Hintergrund gegenüber der finanziellen Aktivitätenkontrolle und dem Informationssystem staatlicher Ausgabenpolitik in bezug auf die Umwelt. - c) Kanada: (1) Zielsetzung des Ansatzes: Mit dem kanadischen Ansatz eines Stress Response Environmental Statistics System (STRESS) wurde ein Rahmen geschaffen, innerhalb dessen Umweltbelastungen, deren Auswirkungen, Reaktionen der Öko-Systeme und Reaktionen des Menschen in einen Systemzusammenhang gestellt werden. Die Überzeugungskraft dieses Ansatzes führte dazu, daß sich das Schema zu einem einheitlichen Gliederungssystem für Umweltstatistiken im Rahmen der Vereinten Nationen (Framework for the Development of Environment Statistics, FDES) an den Grundideen von STRESS orientiert. Das Darstellungssystem von STRESS basiert auf der Sichtweise, daß sowohl Menschen als auch die Natur selbst Impulse zur Veränderung in natürlichen Systemen bedingen. Diese Impulse wirken sowohl auf die physikalischen als auch auf die biologischen Elemente der Umwelt. Auf diesen Streß reagieren die betroffenen Umweltelemente, indem sie sich verändern und es dem Menschen allein überlassen ist, die Art und Intensität seiner Umwelteinwirkung zu modifizieren. (2) Darstellung des Ansatzes: Auf der Grundlage einer entsprechenden Abgrenzung werden Aktivitäten (stressors) im einzelnen erfaßt, die als Quellen der Umweltbelastung gelten. Nach der Feststellung, wie die Umwelt konkret reagiert, werden Maßnahmen gesucht, die in individueller und kollektiver Aktion den Druck zu verringern vermögen. Eine Bestandsrechnung hinsichtlich umweltrelevanter Größen (Ressourcenbestände, Kapazität der Recyclingeinrichtungen u. ä.) ergänzt dieses Aktions-Reaktions-Schema. Damit ist wesentliches Charakteristikum von STRESS, die Schnittstellen zwischen menschlichen Aktivitäten und der Veränderung der Umwelt zu lokalisieren und zu charakterisieren, um nach Abhilfemaßnahmen suchen zu können. - d) Niederlande: (1) Zielsetzung des Ansatzes: Die Bemühungen um eine u. B. in den Niederlanden sind weit fortgeschritten. Sie erfahren regierungsamtliche Unterstützung im Gefolge des Parlamentsbeschlusses von 1991, der die Zielsetzung eines sustainable development zur Leitlinie der Umweltpolitik erhob. Ein umfassendes Umweltmodul wurde zur Komplettierung des Systems der VGR entwickelt. Eine auf Umweltwirkungen und -aktivitäten bezogene Korrektur von Volkseinkommens- und Vermögenswerten spielt (auch) im Rahmen der Berechnung eines nachhaltigen Einkommens (sustainable national income) eine besondere Rolle. Desgleichen wurden Erfassungs- und Meßmethoden geprüft und weiterentwickelt, mittels deren im Hinblick auf Umweltschäden gesamtwirtschaftliche Vermeidungs- bzw. Kompensationskosten ermittelt werden können. Schließlich sind zur quantitativen Abgrenzung eines sustainable development auch Indikatoren zu berechnen, die auf physischen Größen beruhen und für die Umweltpolitik quantitative Anhaltspunkte zu bieten vermögen. In der niederländischen u. B. spielen Umweltstandards eine bedeutende Rolle. Dabei wird davon ausgegangen, daß eine konkrete Standardsetzung nur in Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis möglich ist. (2) Darstellung des Ansatzes: Umweltbezogene Korrekturen der VGR-Aggregatgrößen zielen in mehrfache Richtung: Die Inlandsproduktwerte werden um die laufende "freie" Verfügung über Umweltressourcen bereinigt; das verfügbare Volkseinkommen wird um intertemporale und internationale Nutzungssalden korrigiert; neben dem Verschleiß an ökonomischem Kapital werden auch die Beeinträchtigungen des natürlichen Vermögens in einer Vermögensbestandskorrektur berücksichtigt. Die Wertgröße eines nachhaltig möglichen Sozialprodukts läßt sich - theoretisch begründet - darstellen, in dem von dem traditionell als Wertschöpfungsgröße für eine Periode berechneten Sozialprodukt der Werteverzehr abgezogen wird, der durch Ressourcen- und Umweltnutzung in eben dieser Periode entstanden ist. - 4. Entwicklungslinien auf internationalen Ebenen: In den vergangenen Jahren haben sich die statistischen Ämter der Europäischen Union (EUROSTAT) und der Vereinten Nationen (United Nations Statistical Office (UNSO)) sowie die OECD in breit aufgefächerter Weise mit der u. B. befaßt. a) Auf EU-Ebene schlugen sich die Bemühungen nieder in der Weiterentwicklung des Europäischen Systems zur Sammlung umweltbezogener Wirtschaftsdaten (Système Européen de Rassemblement de l'Information Économique sur l'Environnement, S.E.R.I.E.E.) und dem Beschluß zur Umgestaltung des bestehenden Prototyp-Systems CORINE in ein permanentes Informationssystem, wobei die neugegründete Europäische Umweltagentur eine zentrale Rolle bei der Datensammlung spielen wird. - b) Auf der Ebene der OECD stellen die Arbeiten außerhalb allgemeiner Berichte zum Stand der Umwelt (State of the Environment) insbes. auf Indikatorensysteme (Umweltindikatoren) für besonders spezifizierte wichtige Umweltzustände bzw. -ansprüche ab. - c) Methodisch am weitesten fortgeschritten sind die internationalen Bemühungen auf der Ebene der Vereinten Nationen. Deren statistisches Amt (UNSO) hat neben der Erstellung eines Rahmenwerks zur Entwicklung einer Umweltstatistik (FDES, s.o.) den Vorschlag einer Integrierten Umwelt- und Ökonomischen Gesamtrechnung (System of Integrated Environmental and Economic Accounting (SEEA)) veröffentlicht. Ein Handbuch dazu ist auf der Weltkonferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro vorgelegt worden. Es enthält das Konzept eines Umwelt-Satellitensystems, das ergänzend neben das System der VGR (Standardized System of National Accounts (SNA)) der Vereinten Nationen tritt. Die wichtigsten (wohl in Zukunft international zu propagierenden) Darstellungsebenen betreffen sowohl eine umweltrelevante Untergliederung der monetären Daten der VGR, als auch eine Darstellung der nichtmonetären Interdependenzen zwischen Umwelt und Wirtschaft, sowie schließlich die Ermittlung rechnerischer Kosten aufgrund des Ressourcenabbaus und der Qualitätsverschlechterung der Umwelt, interpretierbar als Entwertung bzw. Abschreibung des natürlichen Kapitalstocks. Mit der Berechnung einer derartigen Wertminderung infolge von Abbau von Bodenschätzen, Übernutzung der Pflanzen und Tierwelt sowie Verwendung der Umwelt als Auffangbecken für Abfallstoffe, läßt sich dem Leitbegriff einer nachhaltigen Entwicklung auch innerhalb der Wirtschaftsstatistik Rechnung tragen: Unter Berücksichtigung der (Naturkapital-) Erhaltungskosten bzw. (Schadens-) Vermeidungskosten wäre damit ein Einkommens- bzw. Produktionsniveau zu berechnen, das ohne weitere, zusätzliche Schädigung der Umwelt auch in Zukunft aufrechterhalten werden könnte. Damit würde ein Maßstab gesetzt, nach dem sich eine Verschlechterung der Existenzbedingungen für die nachfolgenden Generationen begrenzen ließe. Ein partieller Ansatz, die Kosten der Umweltnutzung zu ermitteln, erfolgt über die Marktbewertung von Naturelementen. Hier läßt sich eine Analogie zu der traditionellen Berechnung eines Nettoinlandsprodukts in der VGR konstatieren. Der Entwertung des produzierten Kapitals und der Berechnung eines Nettoinlandsprodukts durch die Absetzung der Abschreibungen in der VGR entspricht die Entwertung des Naturkapitals und die Berechnung eines umwelt-korrigierten Nettoinlandprodukts durch die Absetzung der Kosten zur Vermeidung von Umweltschäden bzw. der entsprechenden Erhaltungskosten für das Naturkapital in der betreffenden Periode. Die auf diese Weise resultierende Ergebnisgröße in der Entstehungsrechnung der VGR wird im deutschen Sprachraum anstatt Ökoinlandsprodukt auch (problematischerweise) als Ökosozialprodukt bezeichnet. Auf Basis ökonomisch konsequenter Bewertung lassen sich auf diese Weise die quantitative Verringerung der Bodenschätze und des Bestandes an Pflanzen und Tieren (natürliche Ressourcen) sowie die qualitative Verschlechterung der natürlichen Umwelt (Umwelt- und Ressourcenökonomik) in der gesamtwirtschaftlichen Rechnungslegung berücksichtigen. - 5. Umweltökonomische Berichterstattung in der Bundesrep. D.: a) Allgemeine Ansätze: In der Bundesrep. D. ist der Rahmen, in dem sich die Bemühungen um eine u. B. bewegen, vergleichsweise weit gesteckt. Von bereits frühen Ansätzen der Erfassung von Umweltschutzaktivitäten im Rahmen der VGR reichen die Schwerpunkte über die Bemühungen zur Ermittlung einer Emittentenstruktur und eine thematisch breit angelegte Untersuchung "Kosten der Umweltverschmutzung/Nutzen des Umweltschutzes" (Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium) bis hin zu der Entwicklung einer Umweltökonomischen Gesamtrechnung (UGR, Statistisches Bundesamt) als integrativer Ansatz zur Zusammenfassung sehr verschiedenartiger Berichterstattungsbereiche. - b) Umweltökonomische Gesamtrechnung: Das Grundkonzept einer derartigen UGR bezieht sich auf die Ressourcenentnahme, die Emissionen (sowie deren Entsorgung) und die Immissionen einerseits, die dadurch bedingten Schädigungen sowie die defensiven Ausgaben und zusätzlich erforderlichen Schadensvermeidungskosten bzw. Schadenskosten andererseits. - c) Institutionen: Zum Zweck der Diskussion der vorliegenden Konzeptionen für eine UGR zwischen Vertretern der Wissenschaft, der Verwaltung und der Verbände wurde 1990 vom Bundesumweltminister ein Beirat "Umweltökonomische Gesamtrechnung" ins Leben gerufen. Insbes. sollen auch die entsprechenden Arbeiten des Statistischen Bundesamtes kritisch und konstruktiv begleitet werden. Daraus sollen zugleich Wegweisungen für das weitere Vorgehen resultieren. Die besondere Problematik der Berechnung und öffentlichen Interpretation von Angaben über die Entwicklung eines Ökoinlandsproduktes veranlaßte den Beirat, von der Empfehlung zur Publikation einer derartigen Größe Abstand zu nehmen.

 

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umweltökonomische Gesamtrechnung (UGR)

 

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